Jürgen Bender probierte den Audi R8 GT3 am Red Bull Ring
Die Sportjacken des Teams trugen noch die Aufschrift der Sportwagenschmiede Bayer und jene des eingesetzten GT-Rennwagens, einer Corvette. Am Freitag, den 11. Juli ließ sich Jürgen Bender aber erstmals in den Schalensitz eines Audi GT-Rennwagen gleiten. Und zwar am Red Bull Ring in einen Audi R8 GT3 EVO2. Das Fahrzeug gehörte der Bingener Equipe-Vitesse. Für den mehrfachen Unterländer GT-Champion (TCC, STT, P9-Challenge) Jürgen Bender galt es, sich in Österreich zunächst bestmöglich auf der herrlich gelegenen Formel 1 Rennstrecke an die für ihn ungewohnte Mittelmotorbauweise zu gewöhnen. Bei Testfahrten am Freitag bestand für Techniker Bayer dazu die Möglichkeit, Einstellungen am R8 vorzunehmen. Lange Zeit war Jürgen Bender ja bisher in einer Frontmoto-Corvette am Start. In wenigen Runden war es für den erfolgreichen MCH-Piloten Jürgen Bender nicht möglich den Audi-Mittelmotorboliden perfekt in den Griff zu bekommen. "Man braucht dazu einige Zeit um möglichst alle Fahrwerkanpassungen für sich passend zu gestalten", fügte der Unterländer Ex-Champion hinzu. Aber Jürgen wurde Runde für Runde schneller.
Bei trockenem Wetter dann am Samstag die Qualifikation. Mit im Feld am Start der Heilbronner Roland Hertner. Dieser kannte seinen Lamborghini Huracán GT3 bereits seit Saisonbeginn recht gut. Natürlich ein echter Vorteil für den Routinier aus der Region. Beim ersten Rennlauf starteten Hertner und Bender aus den Reihen 3 und 5. STT-Tabellenführer Heyer kam beim Start nicht gut weg. Bender musste Heyer abrupt nach links ausweichen. Dadurch verlor Jürgen fast ein Dutzend Positionen. Trotz dem Bemühen danach Plätze gut zu machen, war für ihn Vorsicht geboten. Ansonsten würde es auf dem schnellen Red Bull Ring in den Alpen leicht krachen und ggf. sehr teuer werden können. Die Boxentafel von Sandra Bayer zeigte Jürgen, dass er anfangs noch ca. 1 sec/Runde unter seinen Möglichkeiten blieb. Position 6 und 9 stellten den Heilbronner und den Neckarsulmer am Ende wohl noch nicht vollends zufrieden. Gesamtsieger am Ende Stefan Wieninger (Audi) vor Kenneth Heyer (AMG). Kenneth Heyer hatte durch seinen Patzer am Start den mögliche Gesamtsieg verspielt.
Auch im zweiten Training nahmen sich beide Unterländer einiges vor. Hertner und Bender katapultierten ihre GT-Modelle für den Start auf Rang 8 und 9. Es wurde im zweiten Rennen am Ende ebenfalls zunehmend hart gefightet. Bender musste diesmal durch die Manöver der vor ihm fahrenden Piloten beim Start wieder stark bremsen und nach rechts ausweichen. Erneut gingen so mehrere Plätze verloren. Hertner und Bender hatten danach den verwegenen Holländer Henk Thuis (Pumaxs RT-Chevi) in der Zange. Für beide keine leichte Aufgabe. Einer musste darauf achten nicht überholt zu werden und der andere versuchte den Holländer anzugreifen. Beide Unterländer Fahrer waren nahezu gleich schnell unterwegs. Im Durchschnitt fuhren sie einen Schnitt von ca. 170 Km/h. Am Ende kamen Hertner und Bender als 8. bzw. 9. in der Klasse 1 ins Ziel. Man darf auf die Meisterschaftstabelle der STT gespannt sein. "Die geben wir in Kürze heraus", so STT-Manager Krepschik.
Für Jürgen Bender bietet sich die Möglichkeit in 14 Tagen "vor seiner Haustür" auf dem nahen Hockenheimer Grand Prix-Kurs an einem Lauf der P9-Challenge an den Start zu gehen. "Würde mich freuen, wenn Jürgen als unser Champion von 2020 antreten würde", so Veranstalter Bernhard Fischer. "Aber ich muss prüfen, ob das terminlich für mich überhaupt möglich wäre", so der Neckarsulmer. Der schnelle Diplomingenieur ist im Reifenhandel und der Recyclingtechnik tätig. "Eine Arbeit, die sich nicht von selber erledigt", so der Neckarsulmer mit Nachdruck am Red Bull Ring. HTS
Foto HTS: Jürgen Bender (NSU)