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Überraschung beim 1.Winnender DMSB-Slalom auf der Stuttgarter Solitude

Klassen-, Gruppen und Gesamtsieg für MCH-Youngster Nico Gutzeit – fünf weitere MCH-BMW-Akteure können überzeugen

Von Aktiven für Aktive - so das Motto - bei seinem 1. DMSB-Slalom bot der ADAC OC Winnenden einen sehr schnellen und fahrerisch anspruchsvollen 2400 Meter Rundkurs auf der Stuttgarter Verkehrsübungsanlage Solitude. Punkte gab es für den Rhein-Neckar-Slalompokal, die Württembergische-, sowie die Baden- Württembergische ADAC-Slalommeisterschaft. 79 Slalomcracks hatten genannt, deren Begeisterung bezüglich des Fahrspaßes war groß, der Veranstaltung wurde DM-Niveau attestiert. Überraschenderweise mussten sich die hoch favorisierten Lokalmatadore mit ihren PS-gewaltigen C-Kadett-Modellen wie auch die weiteren Gruppe H-Akteure hinter unserem 19jährigen Nachwuchsracer Nico Gutzeit vom MC Heilbronn/RKV Ilsfeld anstellen.

Nach den unbefriedigenden Ergebnissen beim Slalomwochenende des MC Heilbronn vor zwei Wochen war in der Schozacher Sportgarage der Familie Gutzeit Fehlersuche angesagt. Einen gebrochenen Stabilisator an der Vorderachse sowie ein heftiger Schaden an der Differentialsperre konnte Papa Harald Gutzeit am BMW 318ti lokalisieren. „Darum ging damals nach dem guten Trainingslauf auf dem Wolfszipfel auch nichts mehr“, erklärt Nico Gutzeit. Auf der Stuttgarter Solitude ließ es der Youngster im Training noch verhalten angehen. „Das Set Up des KW-Fahrwerks fühlte sich sehr gut an, die revidierte Sperre erzeugte aus den Wenden heraus enormen Grip“, so Gutzeit. In beiden Rennläufen gelang dem Schozacher die Klassenbestzeit, jeweils mit dem Minimalvorsprung von wenigen hundertstel Sekunden auf Timo Maier (MSC/ACV Göge), der mit seinem BMW 318 is der E30-Baureihe in Heilbronn gewonnen hatte. „Vor allem im zweiten Lauf war ich im schnellen Schweitzer-Slalom-Teilstück am absoluten Limit“, erklärt Nico Gutzeit seine Gesamtzeit von 3.19.91 Minuten, die dann auch den Gruppensieg bedeutete – die Fahrer der leistungsstärkeren Klasse F11-Flitzer konnten mit unserem MCH-Youngster nicht mithalten.

In Nicos Klasse F10 (moderat verbesserte Fahrzeuge bis 2000ccm) startete auch das Hornet-Nachwuchstrio vom Motorsportclub Heilbronn auf ihrem gelbe BMW 318ti. Marcel Pimpl gelang Platz vier, Nico Chelminiacki wedelte auf Rang sechs und Maximilian Deis wurde auf Platz neun abgewunken. Die drei Hornet-Piloten waren erst zum zweiten Mal mit profillosen Slicks unterwegs und haderten im zweiten Stint mit nachlassenden und schmierenden Pneus. „Hohe Asphalttemperaturen, der schnelle Kurs und drei angriffslustige Fahrer haben halt ihren Tribut gezollt“, so das Resümee von Marcel Pimpl, der mit seinen 28 Jahren als „Senior“ und Experte des Hornet-Teams fungiert.

 Foto: Harald Gutzeit  „Die MCH-Slalomcracks der Klasse F10, Maximilian Deis, Nico Gutzeit, Marcel Pimpl und Nico Chelminiacki“ (von links nach rechts)

Bereits am Vormittag startete das Lehrensteinsfelder Vater/Tochter Duo Michael und Jasmin Kumor vom MC Heilbronn in der Klasse eins der seriennahen Gruppe G. Mit ihrem über den Winter neu aufgebauten, allradgetriebenen BMW M140ix erzielte Jasmin Platz sieben, Michael gelang Rang zwei. Zwei Laufbestzeiten aber auch jeweils ein Pylonenfehler verhinderte den rechnerisch möglichen Sieg von Michael Kumor mit dem 340 PS starken Reihensechszylinder-BMW. Der ging an den fehlerfrei agierenden Routinier Udo Roller aus Reutlingen, der ebenfalls einem BMW M140ix lenkte.

Nachdem am Nachmittag die leistungsstarken Boliden der stark getunten Gruppe H im Ziel waren, stand die Überraschung fest. Nico Gutzeit durfte sich neben dem Klassen-, und Gruppensieg auch als Gesamtsieger feiern lassen. Die Lokalmatadore Sven Glass und der Heilbronn Doppelgesamtsieger Jürgen Glass mit ihren Opel Kadett C-Klassikern waren zwar Nettozeitentechnisch schneller als Nico Gutzeit, beide erhielten aber Strafsekunden für geworfene Pylonen. Für die weiteren Gruppe H-Akteure mit ihren leistungsstarken Boliden waren dann Gutzeits Superzeiten einfach zu schnell.

         Wilfried Ruoff